„Laudato si’, mein Herr, für Schwester Wasser“ – der Blick des Franziskus, das Schmelzen der Gletscher
mit Simone Morandini, Dozent für Theologie der Schöpfung an der Theologischen Fakultät von Triveneto (Padua)
Vom Wasser lebt und stirbt man: sein Fließen durchzieht unser persönliches Dasein und das gesellschaftliche Leben. Wenn Franz von Assisi es als Schwester besingt, offenbart die Physik nicht minder faszinierende Eigenschaften. Der Text lädt zu einer Wasserreise ein – anspruchsvoll und eindrucksvoll – und navigiert dabei durch verschiedene Disziplinen. Bedeutungen und Hoffnungen, die sich um das Wasser drehen, treten hervor – in seiner Vielfalt an Dimensionen: physikalisch, ökologisch, religiös, aber auch wirtschaftlich und kulturell. In einer Zeit der sozio-ökologischen Krise, die wir Anthropozän nennen, ist es wesentlich, das Wasser neu zu bedenken – um seine symbolische Kraft und seine lebensspendende Energie wiederzuentdecken und um uns zu neuen Lebensstilen inspirieren zu lassen.
Simone Morandini ist Mathematik- und Physiklehrer an einem Gymnasium in Venedig, Dozent für Theologie der Schöpfung an der Theologischen Fakultät von Triveneto (Padua) und Mitglied der Arbeitsgruppe „Bewahrung der Schöpfung“ der Italienischen Bischofskonferenz (CEI).